So hat wieder eine Weile gedauert allerdings waren wir auch eine ganze Weile ab vom Schuss. Die letzte Woche haben wir uns komplett im Hinterland rumgetrieben.

Nach Viana sind wir zu erst in den einzigen Nationalpark in Portugal gefahren den Peneda-Geres National Park. Dort hatten wir 3 Tage einen Campingplatz bei Aboim da Nobrega http://campismoaboim.atahca.pt komplett für uns mitten in den Bergen und nur ein Bergdorf mit gefühlten 4 Einwohnern. Der Campingplatz ist ein Jahr alt und sieht aus wie neu. Allerdings mit wenigen Gästen. Wir hatten zwar nicht allzu schönes Wetter sind aber doch ein bisschen gewandert. Da wir die Kraxe zu Hause gelassen haben schaffen wir so um die 5km um den Campingplatz. Wir haben einfach das Problem das wir die Schlafenszeiten mit den Essenszeiten schlecht kombinieren können. Abgesehen davon dass Robin doch ziemlich nach Plan läuft. Also wenn wir keine Uhr dabei hätten könnten wir Robin nehmen. Seine Essenszeiten und Schlafzeiten sind ziemlich genau im Gegenteil zu Ian.

Das Wetter wurde ziemlich feucht und dann sind wir etwas tiefer geflüchtet. Wir haben zwar einen geräumigen Campingbus aber Ian ist für zu langes Sitzen nicht gemacht. Nach drei Stunden will man ihn einfach aus dem Bus werfen und da ist Regen nicht ganz optimal, schließlich muss er irgendwann wieder rein oder einer von uns muss mit raus. Deswegen ging es weiter ins Douro Tal nach Peso da Regua. Wer die Mosel kennt wird sich dort sofort heimisch fühlen. Die Römer haben auch hier vor 2000 Jahren den Wein angebaut. Mittlerweile ist es die Hauptanbauregion für den Portwein aus Porto. In Peso hatten wir einen Stellplatz auf einem Parkplatz mitten in der Stadt. Der Vorteil war wir hatten ein kinderfreundliches Restaurant direkt um die Ecke mit Blick auf den Douro und unseren Bus ;-) Nach dem Desaster in Santiago wo wir schweißgebadet aus der Gaststätte geflüchtet sind haben wir unsere Technik weiter verfeinert. Da ich nicht auf die kulinarischen Spezialitäten der Region verzichten möchte. Das A und O ist Auslauf für Ian. Also nehmen wir nur noch Restaurants wo man draußen sitzen kann. Timing ist ebenfalls wichtig. Ideal ist es wenn Ian gerade ausgeschlafen hat und frisch und hungrig ist. Nach einer Schiffsfahrt auf dem Douro die man durchaus als Aufbauhilfe Süd auslegen kann. Der versprochene Portwein mit Aperitif war ein Fingerhutplastikbecher voll, ein gefühlter Tropfen und als Apertif wurde abgepackter Müsliriegel kredenzt. Also wer da mal hinmöchte sollte sich die 50min Tour gönnen und auf das Special verzichten.

Weiter ging es wieder ins Hinterland. Da uns die Einsamkeit der Berge so gut gefallen hat, wollten wir noch mal das volle Programm. Höchster Berg Portugals 2000m und ab in die Serra da Estrella. Wir waren kurz davor uns einen Hund zuzulegen http://en.wikipedia.org/wiki/Estrela_Mountain_Dog wirklich schöne Hunde allerdings, nach kurzem überlegen haben wir die Idee doch wieder verworfen. Der Campingplatz im Vale do Rossim liegt auf knappen 1400m und wir waren wieder die einzigen Besucher. Das Wetter an unserem ersten Tag dort war bombig. Keine Wolke am Himmel und sonnige 12°. Nachts war es etwas kühler, wir haben knapp 10L Diesel durch die Standheizung geblasen um den Frost nicht ins Auto zu lassen. Morgens waren die Pfützen gefroren. Der höchste Berg Portugals war knapp 20km entfernt und ich wollte eigentlich mit dem Rad hinfahren. Allerdings hat Murphy zugeschlagen und mir ist nach 1km zum erstenmal überhaupt die Kette gerissen. Nachdem ich die Erfahrung gemacht hatte das ein Notwerkzeug nur ein Werkzeug aus Not ist, hatte ich die Kette nach einer knappen halben Stunden zusammen. Hab ich erwähnt dass ich die Kette vor der Abfahrt großzügig mit WD40 berarbeitet habe? Der Weg war als Wanderweg ausgeschildert. Die ersten Kilometer waren gut zu fahren, nach knapp 4km konnte ich das Rad aber kaum noch schieben. Bei dem Geröll hat das Reiserad auch keinen Spass mehr gemacht also bin ich gefrustet rumgedreht. Die Schotterstraße konnte man auch nicht fahren irgendwie verstehen die unter Schotter “Faus große Steine im 10cm Abstand” sehr unangenehm zu fahren.

Am nächsten Tag war alles nebelig und Regen. Die tolle Berglandschaft des Vortages war weg. Den weg zum Torre haben wir uns dann gespart und sind direkt ans Meer nach Nazare. Tja und hier sind wir jetzt im beliebtesten Feriendorf der Westküste noch kann ich den Hype nicht ganz nachvollziehen. Heute war großer Waschtag (4 Ladungen!!) Aber mal schauen vielleicht morgen, wenn ich den Hänger der Kids die Steilküste raufgezerrt habe.