Vorgestern sind wir in Portugal angekommen unser erster geplanter Stop. Die Bars sind noch etwas günstiger (kleiner Café 0.50€, Tagesessen 5€). Hier in Viana de Castelo ist einer der Top Kitesurfspots mit 7km langem Sandstrand. Wetter ist der Hammer, blauer Himmel Sonne satt morgens könnte es noch einen Tacken wärmer sein ;-) Der morgendliche Strandlauf will mir einfach nicht glücken.

Den Post habe ich gestern geschrieben leider war aber der Akku am Laptop leer und ich konnte in ihn nicht online Stellen. Ian muss ihn mir wohl beim “Einschlafzeremoniell” abgetreten haben, dämliche Magsafe-Stecker…

Ian und ich sind heute 3 Stunden durch die diesseitige “City” auf der Suche nach einem Supermarkt geschlendert. Ian hat mit seinem Helm und Laufrad (man sieht die hier nicht so oft) alle Blicke auf seiner Seite. Haben uns in der Zeit etwas verschätzt. Hatte mich schon gewundert warum ich Ian samt Laufrad tragen musste. Als Tanja auch noch anrief war mit klar das wir etwas zu lange unterwegs waren. Ach ja, am Supermarkt sind wir gleich nach 1km vorbei gelaufen.

Das ist hier der einziger Wermutstropfen, wir sind auf der falschen Seite des Flusses. Die Altstadt ist auf der anderen Seite und man kommt nur über eine Brücke des Herrn Eifel rüber, ohne Fahrradstreifen. Uns würde es ja nicht soviel ausmachen, aber wir werden mit dem Kinderanhänger den Verkehr aufhalten. Morgen müssen die Portugiesen Geduld zeigen. Wir wollen wenigstens einmal rüber und die kulinarischen Köstlichkeiten zum Mittagessen gönnen.

Das ist übrigens einer der wenigen Nachteile unserer Reise. Gerade die Küstenregionen sind ja berühmt für ihren Fisch und das Essen. Preislich ist auch alles recht erschwinglich, aber mit (unseren?) Kindern in Spanien essen zu gehen ist ziemlich schwierig. Unserem Mittagessen in Santiago kann man eine masochistische Seite nicht abschlagen.

Ian war todmüde, Robin hatte keine Lust. Tanja balancierte den zappelnden Robin auf dem Arm hat versucht ihren Fisch zu essen. Ian hat sich geweigert von mir geholfen zu bekommen und meinte er müsste seinen Pfirsichsaft trinken wie ein Hund Wasser. Man kann sich vorstellen wo der Saft überall landete und die spanischen Servietten sind ziemlich dünn. Tanja versuchte dann mit Robin auf dem Arm, bei Ian die Gräten aus dem Fisch zu fingern und noch selbst zu essen und dabei schauen dass er noch seinen Fisch inklusive Kartoffeln ist. Mittlerweile hat er eine Marotte das man immer Tierlaute beim füttern machen muss. Das lokal war Anfang um 12:00 komplett leer, zu Ians Höchstform aber komplett voll dazu noch das Gemuhe und Gejaule von Tanja. Absolut Adventure-Trip pur, das Trinkgeld war entsprechend üppig und das Verlassen des Lokals kann man als fluchtartig bezeichnen.

Wir sind uns nicht sicher, aber machen alle Eltern diese Grenzerfahrung?

Abendessen kann man streichen, da Westeuropäische Kinder um 18:00 Essen wollen und spanische Restaurantbesitzer um diese Uhrzeit noch nicht mal die Tür aufmachen. Schiebt man die Essenszeit nach hinten wird die Aktion vom Mittagessen um ein Vielfaches übertroffen. Deswegen haben wir uns diese Erfahrung bisher erspart.

Bars sind keine Option da auch dort die Küche zu westlichen Zeiten geschlossen hat. Deswegen ist unter dem Gesichtspunkt der kulinarischen Kulturreise bis auf mäßigem Tintenfisch noch nicht soviel auf unserem Teller gelandet.

Morgen werden wir uns nochmal der Grenzerfahrung stellen und es mit unseren zwei ausgewiesenen Restaurantkritikern probieren ob wir hier einen “Caldeirada de Peixe” (fischeintopt mit Tomaten Kartoffeln und Reis) auftreiben können. Soll laut Lonely Planet sehr gut sein in Viana. Um es mit den Worten von Bob dem Baumeister zu sagen (das einzige Buch das wir von ihm dabei haben, habe ich gefühlte 1000mal gelesen, Tanja 2000mal) “Können wir das schaffen?”, “Jo wir schaffen das!”

Wer das hier recht lustig findet und mal eine nettes Campingbuch der anderen Art lesen möchte sollte sich “Vorzelt zur Hölle” von Tommy Krappweis gönnen. Ich hoffe unsere Kinder haben nicht solche Paranoias wenn wir mit unseren Urlauben durch sind. Es lässt unseren Trip doch in einem sonnigeren Licht erscheinen :-)